Mittwoch, 17. Februar 2021

Nadelarbeit ...

 kennt jemand noch das fakultative Unterrichtsfach? Man konnte freiwillig in der 4.Klasse das Fach besuchen, ich glaube bei uns waren da nur ein paar Jungs nicht dabei. Man lernte das Nähen mit der Hand, und sogar mit der Nähmaschine, Löcher stopfen und Stricken. Nach diesem Jahr hatte man dann einen Topflappen im rechts/links Schachbrettmuster, einen jeansartigen und bestickten großen Einkaufsbeutel, eine kleine reich bestickte Tasche für Utensilien und ein ebenso reich besticktes Nadelmäppchen mehr im elterlichen Haushalt. Ich weiß nicht ob dies tatsächlich mein Interesse für Handarbeiten geweckt hat. Soweit ich weiß war ich die Einzige unter meinen Mitschülern, die 4 Jahre später anfing, zu Hause die Bettlaken zu färben, zu bedrucken und daraus tolle Klamotten zu schneidern. Meine Mama und ich waren regelmäßig im kleinstädtischen Stoffladen nach Stoffen gucken, und weil es da auch nix Gescheites gab, wurde in Serie weiter mit Baumwolllaken gewerkelt. Super waren auch die dicken grauen angerauten Männerunterhosen für Sweatshirts! Netzunterhemden waren auch begehrtes Rohmaterial. (Wir befanden uns in den 80ern!)  Ich glaub es war damals eher der Wunsch nach besonderen und schönen Sachen, die es einfach nicht zu kaufen gab in unserem Mini DDR-Universum. Und meine Mama ließ mich an ihre Veritas Nähmaschine, gefärbt wurde im großen schwarzen Einwecktopf, und sie besorgte mir alles was irgendwie ging an Material. Die Liebe zu Strickpullis war auch schon zeitig da und ich gab riesige Fledermausarmpullover meiner Mama in Auftrag bzw. strickte selber, einmal mit meiner Freundin um die Wette, danach tauschten wir die Pullis hin und wieder, und legten Fa-Seife in unsere Kinderzimmerschränke, wir dufteten quasi dann nach Westpaket und das war irgendwie schön. So. 

Nun zu meiner gegenwärtigen Nadel-Arbeit. Es wird wieder gestrickt. Nach langer Nur-Bewunderung der wunderbaren Stricksachen und Anleitungen der lieben Ulrike (rosape.de) folgt nun die Tat, und ich habe zum ersten Mal einen Raglanpulli begonnen. Den kukkasweater. Von oben und im Ganzen. Der Anfang war bisschen zum Verzweifeln, aber es wird. Es ist wie früher, einmal angefangen kann man nicht aufhören, eine Runde, noch eine Runde..... Macht Spaß, und meine Strickbegleitung ist auch sehr süß übrigens. 

Die Wolle ist die leichte fluffige ecopuno von lanagrossa, eine Baumwoll/Merino/Alpaka Mischung.


Hier habe ich doch sehr gezweifelt, dass da mein Kopf mal durchpassen soll.




Letzter Stand, bald wird es nochmal interessant, wenn die Ärmel dran sind!

Bis später Ihr Lieben!



1 Kommentar:

  1. Respekt vor der Fähigkeit, das Leseerlebnis angenehm und unterhaltsam zu gestalten. Hör nicht auf zu bloggen ❤️️

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